Crítica sobre Die Nacht en el prestigioso semanario alemán Die Zeit

Der ‚Leiermann‘ verliert, nicht zu seinem und unserem Schaden, alles Lamentierende. Er wird zu einer Art instrumentalen Meditation mit leisem Hoffnungston, und sie trifft einen als solche – er ist das fünfte Stück auf der CD – nicht unvorbereitet. Der Kunstgriff dieser extrem feinen Aufnahme nämlich (nach einem anderen Schubert-Lied programmatisch ‚Die Nacht‘ betitelt) besteht darin, dass sich die Schubert-Adaptionen mit insgesamt drei Nocturnes des in Regensburg geborenen und in Düsseldorf aufgewachsenen Friedrich  ‚Fredéric‘ Burgmüller abwechseln (1806-1874). […] die Originalkompositionen für Cello und Gitarre sind eine echte Entdeckung. […] ‚Fischerweise‘ und ‚Meeresstille‘ ziehen bewegend vorüber – und über ein Allegro moderato (im ersten Satz der ‚Arpeggione-Sonate‘, D 821) geht es im Tempo auf der gesamten CD nie hinaus. Gerade in diesem relativen Gleichmaß jedoch entwickelt sich ein regelrechter Sog, denn Anja Lechner und Pablo Márquez, beide im Improvisatorischen erfahren, bilden ein Duo, in dem die oder der eine tatsächlich gespannt ist, wie der oder die andere weiterdenkt und phrasiert. Eine Platte voller Kostbarkeiten und Überraschungen; für den Tag und die Nacht.
Mikro Weber, Die Zeit

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